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Nach Auschwitz-Äußerung von Fan VfB Görzig weigert sich Geld

Presse Team, 13.03.2018

Nach Auschwitz-Äußerung von Fan VfB Görzig weigert sich Geld

Nach Auschwitz-Äußerung von Fan VfB Görzig weigert sich Geldstrafe zu zahlen

Von Stefan Schröter 13.03.18, 07:00 Uhr

Görzig protestiert gegen einen Teil der verhängten Strafe.

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Kehrer

Gröbern/Magdeburg -

Wegen der Auschwitz-Äußerung von einem seiner Fans soll der VfB Görzig 150 Euro Strafe zahlen. Ein selbst beim VfB spielender Anhänger rief bei einem Kreisoberliga-Spiel in Gröbern: „Wenn ihr verliert, fahrt ihr heute nicht nach Görzig, sondern nach Auschwitz.“

Dafür verhängten nun die Sportrichter des Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) die Geldstrafe. „Wegen grob unsportlichen Verhaltens“, erklärt FSA-Sprecher Michael Klocke. Hinzu kommen 79 Euro Gebühr.

Doch der Fußballverein weigert sich, die Summe zu überweisen und hat Beschwerde eingelegt. „Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren eingestellt. Jetzt sehe ich nicht ein, warum wir eine Strafe zahlen sollen“, sagt der Vereinsvorsitzende Horst Ehrlich. In der Tat war besagter Auschwitz-Satz für die Staatsanwaltschaft keine Straftat, eine Volksverhetzung habe nicht vorgelegen.

Laut FSA-Sprecher Klocke kann und muss der Verein für die Äußerung des Fans haften

Dennoch ist der FSA der Ansicht, dass er eine Strafe gegen Görzig verhängen muss. „In Auschwitz starben mehr als eine Million Menschen. Gerade vor diesem Hintergrund besitzt die vom Görziger Anhänger geäußerte Bedrohung einen diskriminierenden Charakter und verletzt die Menschenwürde der angesprochenen Personen.“

Das sei ein Bruch mit der Rechtsordnung des Fußballverbandes. Und laut FSA-Sprecher Klocke kann und muss der Verein für die Äußerung des Fans haften. „Wir halten die Strafe für angemessen vor dem Hintergrund, dass der VfB Görzig bislang noch nicht negativ aufgefallen ist.“

Doch das Spiel im November bleibt ein trauriger Höhepunkt. Nach der Auschwitz-Äußerung sorgten Zuschauer auch noch für einen Spielabbruch bei der Partie gegen Gastgeber Gröbern. Das Sportgericht des FSA hat auch dafür den VfB Görzig verantwortlich gemacht und Gröbern freigesprochen.

Weiterer Vofall mit Görziger Fans ist bereits begleichen worden

Die Gäste sollen weitere 250 Euro Strafe plus 118 Euro Gebühr bezahlen. „Die Anhänger der Gäste rannten aufs Spielfeld und provozierten einen Spielabbruch“, urteilte der FSA. Das Sportgericht wertete das Spiel am grünen Tisch 0:3 gegen Görzig und für Gröbern.

Damals alarmierten die Gröberner Gastgeber auch die Polizei. Diesen Schritt hält Görzigs Vorsitzender Horst Ehrlich nach wie vor für überzogen. Dennoch habe sein Verein diesen Teil der Strafe akzeptiert. Das Geld will er aber von den auffälligen Fans und Mitgliedern wiederholen. „Das haben wir im Vorstand beschlossen.“

Die Verursacher sollen also die Strafe selbst bezahlen. Ob sie das schon getan haben, konnte Ehrlich noch nicht sagen. Stellen sie sich aber quer, dann wolle der Vorsitzende einen Zuschuss für ein Sommerfest dieser Mitglieder zurückhalten. „Die zwei Urteile würden uns rund 600 Euro kosten. Mit dieser Summe könnte ich viel für unsere Kinder kaufen.“ (mz)

– Quelle: https://www.mz-web.de/29858724 ©2018 – Quelle: https://www.mz-web.de/29858724 ©2018


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