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Nur noch eine große Sportstätte?

News Team, 21.02.2020

Nur noch eine große Sportstätte?

WITTENBERG/MZ Die Wittenberger Sportvereine sehen dringenden Handlungsbedarf. Das ist das Fazit einer Arbeitsberatung des städtischen Kulturausschusses, zu der der Vorsitzende Dirk Hoffmann (AfD) eingeladen hat. Neben seinen Parteifreunden „verirrte“ sich ins Neue Rathaus mit Ronny Zegarek (Freie Wähler) lediglich noch ein weiterer Stadtrat. Dafür nutzten die Vereine das Gesprächsangebot sehr rege. „Das war ein sehr sinnvolles und positives Gespräch“, schätzt Ulrich Kase, Schatzmeister beim FC Grün-Weiß Piesteritz, ein. „Es war eine Bestandsaufnahme maroder Sportstätten“, ergänzt Zegarek, der die Debatte als sehr sachlich bezeichnet. „Die Vereine haben ihre Situation geschildert“, so der Kommunalpolitiker. Dabei seien durchaus auch die guten Seiten genannt worden. So sehe der TSV Griebo seine Bedingungen positiv. Der Stadtrat sorgte in der Runde für einen Paukenschlag: Er schlägt eine große und ordentliche Sportstätte, die alle Vereine nutzen können, vor. „Komplex und modern“, so Zegarek, der sich auch eine Zwei- oder Dreifelderhalle vorstellen kann. Als Standort für den attraktiven Sportkomplex schlägt er den Volkspark in Piesteritz vor. Das freilich überrascht nicht. Zegarek ist Hauptsponsor beim FC Grün-Weiß.

Trotzdem sagt Olaf Kurzhals (TSG): „Dieser Idee kann ich etwas abgewinnen.“ Dabei ist für den Sozialdemokraten der Standort aber noch völlig offen. Der Experte hat keinen Zweifel: „Wir brauchen fertige Konzepte.“ Der Bund habe eine großzügige Sportförderung in Aussicht gestellt. Jetzt gelte es, sich darauf vorzubereiten. „Es gibt in Wittenberg ein Sportstättenkonzept, das wurde aber vom Stadtrat nie beschlossen, sondern nur als Informationsvorlage behandelt“, so der ehemalige Stadtrat. Darüber hinaus sei in diesem Dokument vieles zu vage. Kurzhals kämpft seit Jahren um die Sanierung der Sportanlagen und hat schon viele Gesprächsrunden erlebt. Passiert ist offensichtlich nicht viel.

„Ich lasse mich nicht klein kriegen“, sagt er. Dieses Mal habe er in der Runde den „Eigentümer der Sportstätten“ - gemeint ist die Stadt - vermisst. Und so fehlte der wichtigste Gesprächspartner. „Die Verwaltung hatte zunächst zugesagt und die Teilnahme angekündigt. Zwei Stunden vor dem Termin kam dann die Absage“, so Hoffmann, der für das Desinteresse der Stadträte eine ganz simple Erklärung hat. „Es war eine Arbeitsberatung, für die es kein Sitzungsgeld gab“, so der Gremiumschef. Allerdings kann das Fehlen der Volksvertreter auch eine politische Dimension haben. Schließlich kann die Arbeitsberatung auch mancher als AfD-Veranstaltung interpretieren.

„Derartige Unterstellungen weise ich zurück“, so Hoffmann, „es geht um die Sache, um die Sportstätten.“ Der Vorsitzende kann sich aber eine Frage nicht verkneifen: Gibt es jetzt in der Kommunalpolitik Thüringer Verhältnisses? Trotzdem zieht Hoffmann ein positives Fazit aus der Arbeitsberatung: „Insgesamt war es ein sehr interessanter Gedankenaustausch, auch wenn sehr viele gefehlt haben.“


Quelle:MZ