Bierlaune bringt eine Idee

News Team, 28.03.2020

WÖRLITZ/MZ Auch im idyllischen Wörlitz hat die Corona-Krise ihre Spuren hinterlassen. Relativ still ist es im weltberühmten Landschaftspark geworden. „Still ruht hier aktuell nicht nur der See“, sagt Werner Engelhardt mit einer Portion Galgenhumor. Der 70-Jährige ist vorrangig Teammanager beim aktuellen Tabellenführer der Fußball-Kreisoberliga Anhalt, Grün-Weiß Wörlitz - und der besagte See ist nur knapp 50 Meter von der derzeit gesperrten Sportanlage am Eisenhart entfernt: „Für unser Team gibt es, genau wie auf allen Sportanlagen im Land, nichts zu tun“, so Engelhardt, der in der vergangenen Saison noch Trainer bei den Wörlitzern war und vor der laufenden Spielzeit die Kompetenz an Spielertrainer Daniel Richter abgegeben hat.

Engelhardt kümmert sich mittlerweile um organisatorische und technische Dinge. „Deswegen bin ich momentan auch der Einzige, der auf unserem Sportgelände etwas zu tun hat“, sagt er. Und zu tun hat er genug, denn neue Zuschauerbänke müssen zusammen- und aufgebaut werden. Es ist eine Arbeit, die aus einer Bierlaune heraus entstand. „Die Idee ist Daniel und mir im vergangenen Herbst gekommen und hat sich überraschenderweise zu einem Erfolg entpuppt“, berichtet Engelhardt stolz.

Wörlitz ließ Flyer anfertigen und verteilte sie nicht nur in der Parkstadt, sondern auch in der näheren Umgebung. Und was aus der Bierlaune entstanden war, war am Ende ein Erfolg für den Verein. Denn immerhin wurden 21 der Bänke von Sponsoren und Anhängern gekauft. Diese aufzustellen ist nun die Aufgabe von Werner Engelhardt. „Und das ist nicht ganz so einfach. Ich bin hier auf mich alleine gestellt“, erklärt er. Das Ziel ist: „Wenn es mit dem Fußball irgendwann wieder losgeht, muss alles stehen.“ Wann das ist, steht in den Sternen.

Vier Leute haben jeweils auf einer Bank Platz, die mit den Namen der Sponsoren versehen werden. „Wir können uns nur bei den Käufern bedanken“, sagt Spielertrainer Daniel Richter, der lobende Worte für Engelhardt findet: „Er managt hier im Moment alles allein, und unsere Anlage ist dennoch in bester Ordnung.“ Richter, der als Spielertrainer bislang in zwölf Spielen zwölf Treffer erzielt hat, hofft, dass der Ball bald wieder rollt und Zuschauer auf den Bänken Platz nehmen können: „Es ist eine quälende Zeit, aber da müssen wir ja alle durch.“

Quelle:mz