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Trauer um ein Ehrenmitglied von Hellas 09

Presse Team, 20.11.2020

Trauer um ein Ehrenmitglied von Hellas 09

FUSSBALL

Trauer um ein Ehrenmitglied von Hellas 09

VON ANDREAS BEHLING

ORANIENBAUM-WÖRLITZ/MZ Der Oranienbaumer SV Hellas 09 trauert um Peter Palussek. Das Ehrenmitglied des Vereins verstarb am 11. November nach langer, schwerer Krankheit. Insbesondere die Fußballer verlieren in ihm einen Menschen, der in der Abteilung mehrere Generationen von Kickern entscheidend prägte.

Legendäres Talente-Gespür

Zu sagen, dass er ihnen seinen Stempel aufdrückte, verbietet sich fast. Denn wer sich unter seine Fittiche begab, der wurde eben nicht abgestempelt. Gerade in der Nachwuchsarbeit hatte der drahtige Mann ein geradezu unheimliches Gespür, aus wirklich jedem Knirps dessen Talente heraus zu kitzeln.

Wobei das zu sehr nach Spaß klingt. Wer bei Peter Palussek zu den Trainingseinheiten erschien, der wusste, was ihm blühte. Jede Einheit hatte er akribisch vorbereitet. Legendär sind seine Übungsskizzen, die er sorgsam auf stabilen Karton aufgeklebt hatte. Langweilig wurde es aufgrund der Fülle seiner Ideen auf dem Platz nie.

Außenrist? Doppelpass? Vollspann? Dropkick gar? Dieser Coach beherrschte das Fußball-Abc, das er seinen Schützlingen Jahr für Jahr am Waldhaus beibrachte, aus dem Effeff. Glücklicherweise nicht nur in der grauen Theorie. Peter Palussek war ein begnadeter Fußballlehrer, der mit der Kugel jeden Trick praktisch demonstrieren konnte.

Antreiber bis zur Heiserkeit

Und er konnte einen antreiben, bis ihm vor Heiserkeit manchmal die Stimme schwand. Stets fordernd, niemals im Übereifer neben das Ziel treffend. Selbst jemanden, der weit neben das Tor schoss, lobte er aufmunternd: „War richtig!“ Weil der Mut bewiesen wurde, den Abschluss zu suchen.

Fehlten ihm freilich Willen und Einsatz, dann kam es vor, dass er mit kritischem Blick die Schweißperlen auf der Stirn zählte. „Kein Tropfen. Ein Tropfen. Kein Tropfen.“ Wer so motiviert - und eben nicht bedröppelt - aus der Kabine in die zweite Halbzeit ging, wusste, was jetzt zu tun war.

Ob das Match am Ende doch verloren ging, spielte keine Rolle. Wichtig war, den Menschen, der sich Zeit für einen ans Bein band, nicht zu enttäuschen.

Sein Wissen, seine Autorität machten Peter Palussek zu einer Persönlichkeit, die weit über die Vereinsgrenzen hinaus hohe Anerkennung genoss.

Mona Berschmann fasste das im Namen aller Hellas-Mitglieder sehr schön zusammen: „Egal ob als Aktiver auf dem Rasen und in der Leitung, als Trainer oder auch nur als Fan an der Seitenlinie - er hat immer alles gegeben. Fußball hat stets sein Denken und Handeln bestimmt.“

Die Erinnerungen bleiben

Die Trauer, ihn nun - wenige Wochen vor seinem 79. Geburtstag - verloren zu haben, ist groß. Weit intensiver sind jedoch die Erinnerungen, die an Peter Palussek bleiben.


Quelle:MZ