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Standards kippen die Partie

News Team, 27.08.2015

Standards kippen die Partie

3. LIGA Der Hallesche FC unterliegt nach Führung bei Dynamo Dresden. In den entscheidenden Szenen gewinnen die Gastgeber die Kopfball-Duelle.

VON DANIEL GEORGE

DRESDEN/MZ - Sven Köhler trat einmal kräftig gegen die Bande. Seine ganze Wut entlud sich in dieser Aktion. Es lief die 87. Spielminute im Duell zwischen Dynamo Dresden und dem Halleschen FC. Und seine Mannschaft hatte soeben einen nicht für möglich geglaubten Erfolg verspielt. Trotz zwischenzeitlicher 2:1-Führung musste sich das Team von HFC-Trainer Köhler gestern Abend vor 27 135 Zuschauern im Stadion Dresden mit 2:3 geschlagen geben. Zwei Standards kippten das Spiel, was HFC-Coach Sven Köhler natürlich ärgerte. "Ich bin enttäuscht, wir hätten das am Ende mit etwas mehr körperlicher Robustheit verteidigen müssen", sagte er im MDR zu den Szenen in der 85. und 87. Minute, in denen die Dynamo-Abwehrspieler Michael Hefele und Guiliano Modica, die Partie drehten.

Elfmeter mit dem Pausenpfiff

Die Gastgeber ließen den Ball zu Beginn sicher laufen. Und gerade als das Gefühl aufkam, diese Passstafetten wären zwar schön anzuschauen, aber ergebnislos, wurde Justin Eilers gekonnt freigespielt. Der beste Dynamo-Angreifer der vergangenen Saison (19 Tore) umspielte Torwart Fabian Bredlow gekonnt und schloss erfolgreich zum 1:0 ab. Halle lag zum dritten Mal in dieser Drittliga-Saison in Rückstand.

Was dem HFC zu diesem Zeitpunkt ein bisschen Hoffnung machen durfte, waren die Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen beider Teams. Im März dieses Jahres hatte sich Halle trotz frühen Rückstandes mit 3:2 im Stadion Dresden durchsetzen können. Gestern hätte Dresden seinen Vorsprung erneut durch Eilers dagegen fast weiter ausgebaut.

Die Taktik des HFC, mit dem bekannt gefährlichen Umschaltspiel zu Kontern zu gelangen, hatte sich mit dem Rückstand quasi erledigt. Wobei Dresden weiterhin den Ballbesitz bestimmte, sich im Spielaufbau reifer und strukturierter präsentierte. Ging es weiter nach vorn, bekam die HFC-Abwehr den immer anspielbereiten Justin Eilers gar nicht in den Griff.

Doch fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff wurde es plötzlich mehrfach gefährlich im Dresdner Strafraum: Osayamen Osawe verpasste es erst, den Ball aus aussichtsreicher Position rechtzeitig auf Timo Furuholm querzulegen. Bei der anschließenden Ecke kam der Engländer dann einen Schritt zu spät. Doch Sekunden später schlug seine Stunde: Osawe wurde im Strafraum von Giuliano Modica gefoult. Sören Bertram verwandelte den folgenden Strafstoß eiskalt ins linke untere Eck.

Späte Standardgegentore

Sekunden nach Wiederanpfiff ging plötzlich ein Aufschrei durch das Stadion Dresden. Führungstorschütze Eilers wurde von Florian Brügmann im Strafraum geschubst. Einen Elfmeter gab es nicht - zum Ärger der Dynamo Anhänger. Das Spiel wurde ruppiger. Immer wieder musste Schiedsrichter Wolfgang Stark unterbrechen.

Dresden drückte auf den erneuten Führungstreffer. Der HFC konnte mehrfach erst im vorletzten Moment klären. Nach einer guten Stunde musste Fabian Bredlow stark gegen Justin Eilers, den besten Mann des Spiels, parieren. Zehn Minuten später zwang Aias Aosman den HFC-Keeper zu einem erneuten Glanzstück.

Als es so aussah, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, wann Dynamo den Führungstreffer erzielt, geschah das Unerwartete: Nach einer Ecke von Sören Bertram köpfte Abwehr-Boss Marco Engelhardt zur HFC-Führung ein. Eine Viertelstunde vor Schluss hatte Halle das Spiel auf den Kopf gestellt. Und durfte sich bei Fabian Bredlow bedanken, der kurz darauf erneut gegen Aosman hielt.

Doch nach 85 Minuten war Bredlow machtlos: Wieder fiel ein Treffer nach einer Ecke. Dresdens Abwehrboss Michael Hefele köpfte zum Ausgleich ein. Damit nicht genug: Zwei Minuten später gelang Giuliano Modica ebenfalls per Kopf nach Freistoß sogar der Siegtreffer. "80 Minuten lang machen wir ein richtig gutes Spiel - auch wenn Dynamo besser war. Doch dann hatten wir in den entscheidenden Momenten keine Präsenz in den Zweikämpfen", so Bertram.

"Wir hätten mit mehr Robustheit verteidigen müssen."

Sven Köhler

HFC-Trainer


Quelle:MZ