SV Grün-Weiß Wörlitz e.V.
Dein Verein in der Parkstadt seit 1863

Erhöhter Pulsschlag

News Team, 28.08.2015

Erhöhter Pulsschlag

FUSSBALL Piesteritz erwartet heute Abend Dessau 05 zum Verbandsliga-Derby.

VON THOMAS TOMINSKI

WITTENBERG/MZ - Für Heiko Wiesegart ist es immer noch "das Derby". "Ich freue mich", sagt der Trainer des Fußball-Verbandsligisten FC Grün-Weiß Piesteritz, der bei der Aufzählung seiner Gründe zwei Namen ins Spiel bringt. "Mit Kevin Gerstmann habe ich früher im Trainingslager das Zimmer geteilt, gegen Trainerkollegen Marcus Jeckel unzählige Schlachten auf dem Platz geschlagen", so der 37-Jährige, für den die Partien gegen den SV Dessau 05 einfach zum jährlichen Programm gehören. Heute um 18.30 Uhr steigt im Volkspark die nächste Auflage des Duells. Wiesegart peilt mit seiner Elf zwar einen Sieg an, doch im Endeffekt kann er mit einem Punkt ebenfalls gut leben. "Die Jungs kommen nach der Arbeit zum Spiel. Ich muss sehen, wie gut jeder Einzelne drauf ist", so der Coach, dem gegen den SV Dessau 05 die volle Kapelle zur Verfügung steht. Jonny Karaschewski hat seine Knieprobleme auskuriert, Sebastian Töpfer die Zahnoperation überstanden. Die 1:3-Niederlage gegen den BSV Halle-Ammendorf ist ausgewertet. Wiesegart ist explizit auf die individuellen Fehler in der Vorwärtsbewegung eingegangen und hat seinen Schützlingen neue Lösungswege vorgeschlagen. Der 37-Jährige orientiert sich dabei nicht an bekannten Größen der Branche, sondern will seinen eigenen Weg gehen. "Ich schaue im Fernsehen nur Fußball und habe selber 25 Jahre gekickt", meint er und fügt an, dass er mit dem vorhandenen Personal den Fußball prinzipiell nicht neu erfinden kann.

Nach dem Weggang vieler Leistungsträger (die MZ berichtete ausführlich) versucht er, die neu formierte Mannschaft Stück für Stück an das von ihm ausgetüftelte Doppelsystem heranzuführen. In der Vorwärtsbewegung setzt er aufgrund seiner schnellen Flügelflitzer auf das 4-2-3-1-System, im Rückwärtsgang auf ein 4-4-2. "Das klappt aber nur", schiebt er nach, "wenn wir nach einem Abschluss Zeit haben, uns zu formieren." Beispiel: Bei einem Schuss neben oder über das Tor benötigt die gegnerische Elf mindestens zehn Sekunden, den Ball wieder auf den Platz zu bringen. Diese Zeit reicht den Piesteritzern, um den anvisierten Systemwechsel zu vollziehen.

Da die Partie auf dem Hauptplatz über die Bühne geht und dieser über keine Flutlichtanlage verfügt, werden im Umfeld Stimmen laut, dass der Abpfiff bei Dunkelheit ertönt. "Unsere Trainingseinheiten gehen bis 20 Uhr. Da kann man noch alles prima sehen", betont Wiesegart und hofft, dass am heutigen Abend keine dunklen Wolken im Volkspark Station machen. "Dann wird es zum Ende hin mit guter Sicht doch ein bisschen eng", so Wiesegart, der sich "so wie früher" viele Zuschauer wünscht, die ordentlich Stimmung machen.

Der FC Grün-Weiß geht zwar mit dem Ziel in dieses Duell, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen, doch im Fall einer Niederlage geht die Welt im Volkspark nicht unter. "Wichtig ist", meint der 37-Jährige, "dass wir in dieser Saison im ruhigen Fahrwasser bleiben und die Mannschaft sich sportlich weiterentwickelt." In den Heimspielen soll sie den Grundstein zum Klassenerhalt legen. Alles andere ist "eine schöne Zugabe".

DER GEGNER

Trainer will keinen Tipp abgeben

Nach zwei Spieltagen ist der SV Dessau 05 noch ungeschlagen. Das Team von Cheftrainer Marcus Jeckel ist mit einem 1:1 gegen VfB/IMO Merseburg in die Saison eingestiegen und hat am zweiten Spieltag Amsdorf 3:1 besiegt. Personell kann der 05-Coach aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Keeper Daniel Zschiesche kann gegen seinen ehemaligen Verein verletzungsbedingt nicht auflaufen. Dass die Nummer zwei, Mathias Bretschneider, nicht nur Ersatz ist, hat er im Match gegen Amsdorf bewiesen. Auf ein Ergebnis will sich Jeckel nicht festlegen. "Ich tippe nie. Wir arbeiten kontinuierlich weiter an unserem guten Start und werden sehen, was dabei herauskommt." Laut Teammanager Thomas Gersching gehen die Gäste selbstbewusst in dieses Match.WMI

"Unser Training geht bis 20 Uhr. Da kann man alles sehen."

Heiko Wiesegart

Trainer Piesteritz


Quelle:MZ