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Fanomenale Momente

News Team, 02.11.2015

Fanomenale Momente

Das Spiel Dynamo Dresden gegen 1. FC Magdeburg wird dem Ruf gerecht, der Klassiker des Ost-Fußballs zu sein. Dazu tragen insbesondere die Anhänger der Vereine bei.

DRESDEN. 
Das Spiel auf dem Rasen war vorbei, da ging in den Katakomben des Dresdner Fußballstadions der nächste Wettstreit los. Spieler und Verantwortliche von Dynamo Dresden überboten sich mit Lobeshymnen auf die Choreografie der eigenen Fans. „Ich hatte Tränen in den Augen“, sagte Giuliano Modica. „Es war phänomenal“, meinte Justin Eilers. „Das war nicht dritte Liga. Das war Bundesliga und darüber hinaus“, fügte Trainer Uwe Neuhaus hinzu.

Diese Worte mögen beim ersten Hören übertrieben klingen. Doch das, was die Dresdner Anhängerschaft vor dem Ostderby gegen den 1. FC Magdeburg auf die Beine gestellt hatte, war in der Tat umwerfend. Eine 450 Meter lange, alle Tribünen – bis auf den Gästeblock – umfassende Blockfahne wurde hochgezogen. „Die Legende aus Elbflorenz – der Verein mit den besten Fans“, stand darauf. Es war die größte Blockfahne, die es bei einem Fußballspiel in Europa jemals gegeben hat.

Im Zuschauerglück
Dank acht Vereinen aus den neuen Ländern zieht die dritte Liga vor allem im Osten die Fans an. Die beiden großen Traditionsvereine Dynamo Dresden und 1. FC Magdeburg führen entsprechend mit ganz klarem Vorsprung die Zuschauerliste an. (Quelle: transfermarkt.de/mz)
Der Zeitpunkt für eine solche Fan-Aktion passte. Einerseits, weil am Sonnabend in Dresden die beiden Vereine mit dem größten Zuschauerpotenzial in der dritten Liga aufeinandertrafen - die 29 321 Eintrittskarten für dieses Ostderby waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Andererseits, weil auch das Spiel einen hohen Unterhaltungswert bot. Dresden gewann mit 3:2. Die ganze Veranstaltung war pure Werbung für die dritte Liga und für den Ost-Fußball.

Die Fans bleiben friedlich

Hinzu kam, dass sich beide Fangruppen friedlich verhielten. Die Befürchtungen, es würde gerade bei diesem emotionalen Aufeinandertreffen zu Krawallen und Ausschreitungen kommen, bestätigten sich nicht. Insbesondere auf Magdeburger Seite war man darüber froh, hatten die eigenen Anhänger doch erst eine Woche zuvor beim 1:0-Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden Pyrotechnik gezündet.

Auch auf Dresdner Seite war nach den letzten Negativ-Schlagzeilen alles wieder gut. Nach dem 2:1-Sieg bei Holstein Kiel hatten sich die Dynamo-Profis auf einem Fan-Plakat, auf dem eine Faust das Logo des FCM zerschlägt, abgelichtet. Nun redete niemand mehr über diesen Fehltritt.

Magdeburg macht gutes Spiel

Es war schlichtweg ein Fest. Ein Fan-Fest - und aufgrund hoher spielerischer Qualität auf beiden Seiten auch ein Fußball-Fest. Woran auch die Magdeburger ihren Anteil hatten. Auch wenn sie verloren, machten sie ein gutes Spiel und hielten die Partie lange offen. Nachdem Justin Eilers die Gastgeber durch einen verwandelten Elfmeter - Ryan Malone war mit der Hand zum Ball gegangen - in Führung gebracht hatte (21.), glich der neu in die Startelf gekommene Manuel Farrona-Pulido aus (35.).

Erst spät ging Dresden wieder in Führung. Pascal Testroet erzielte das 2:1 (73.), Justin Eilers besorgte mit einem Traumtor das 3:1, als er den Ball an der Strafraumgrenze annahm, nach innen zog und mit dem linken Fuß in die lange Ecke zirkelte (81.). Malone konnte nur noch den Anschlusstreffer erzielen (89.).

FCM-Trainer Jens Härtel war von der Leistung seiner Spieler angetan. Seiner Meinung nach ging die Niederlage zwar „in Ordnung, weil Dynamo mehr Chancen hatte“, doch um ein Kompliment für sein Team kam er nicht herum: „Wir haben den Dresdnern alles abverlangt. Sie mussten alles geben, um dieses Spiel zu gewinnen.“ (mz)



Quelle:MZ