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WB Kreispokal: Annaburg und VfB GHC II holen sich den Pott

News Team, 01.06.2015

WB Kreispokal: Annaburg und VfB GHC II holen sich den Pott

Entscheidung in 60 Sekunden

MÄNNER Annaburg kann gegen Piesteritz II Erfolg vom Vorjahr wiederholen.

VON MICHAEL HÜBNER

PIESTERITZ/MZ- Uwe Rohlik ist durchaus ein guter Sprinter. Doch die Laufduelle gegen seine Kicker verliert der Trainer vom SV Grün-Weiß Annaburg gleich zweimal. Und so muss der Übungsleiter vom SV Grün-Weiß Annaburg eben zwei Sektduschen über sich ergehen lassen. Zum Trost gibt es aber ein neues Trikot. Und die Aufschrift ist bemerkenswert: Pokal-Titelverteidiger! Die Annaburger, die im Vorjahr im heimischen Stadion ebenfalls Piesteritz II im Elfmeterschießen besiegten, sind auf den 2:1-Erfolg bestens wirklich vorbereitet.

"Es ist ein verdienter Sieg", sagt Rohlik noch völlig außer Puste und verschweigt in seiner Analyse nicht, dass erst sehr spät vor 434 Zuschauern echte Pokalatmosphäre herrschte. "Das Spiel lebte von der Spannung", sagt er dazu diplomatisch. Das Finale selbst wird in nur 60 Sekunden entschieden. Im Mittelpunkt steht dabei Dennis März. Zunächst legt er für Torschützen Andreas Schmidt auf (60. Minute) und dann trifft er selbst (61.). Die Vorarbeit zum 2:1 kommt von Dosseh Bruce. Und so haben die Annaburger in einer einzigen Minute ein Endspiel noch gedreht.

Dabei siehst es in der ersten Halbzeit noch nicht nach einer erfolgreichen Titelverteidigung aus. In der ersten halben Stunde riskieren beide Teams praktisch nichts. Annaburg gibt den ersten gefährlichen Torschuss ab. Der Piesteritzer Keeper Jan Lindemann pariert großartig gegen März (35.). Und praktisch aus dem Nichts fällt auf der Gegenseite das 1:0. Jonny Karaschewski zieht für Keeper Kevin Ziebell überraschend zur Führung ab. Die Piesteritzer stürmen jubelnd zur Trainerbank, formieren sich für ein Mannschaftsfoto und zeigen ein Trikot. Damit wünscht die Elf dem erkrankten Vater eines Spieler gute Besserung. Eine emotional beeindruckende Geste kurz vor der Pause.

Nach dem Wechsel werden die Annaburger stärker, spielen nach der Führung souverän weiter, geraten aber plötzlich in den Schlussminuten in arge Bedrängnis. Die Piesteritzer stehen kurz vor dem Ausgleich und werfen alles nach vorn. Es kommt große Hektik im Volkspark auf. Trotzdem spielen die Gastgeber den Ball ins Aus, um einen verletzten Annaburger behandeln zu lassen.

Der Landesligist gibt zwar fair den Ball zurück, nutzt die Chance aber auch, um ein bisschen an der Uhr zu drehen, um ein paar Sekunden zu gewinnen. Und so wird das Streitobjekt hinter das Piesteritzer Gehäuse geschlagen. Torwart Lindemann versucht, das Leder schnell wieder ins Spiel zu bringen. Nach Auffassung von Spielleiter Alexander Kralisch (Jessen) passiert das aber nicht regelkonform, weil der Ball nicht ruht. Lindemann wird zweimal zurückgepfiffen, beim dritten Mal gibt es die Rote Karte. "Ich soll dem Referee den Stinkefinger gezeigt haben. Das stimmt aber nicht", sagt der Schlussmann zur MZ.

Annaburg: Ziebell, Kalich, Uhlitzsch, Clemens, Marc Richter, Kuchenbecker, Lutzmann (90. Grundmann), Marvin Richter, Bruce, März, Schmidt (85. Unger)

Piesteritz II: Lindemann, Behrend (90. Ladewig), Pfeifer, Gallin, Möbius, Wiesegart, Trollmann, Richter (78. Arlt), Karaschewski, Steiner, Tille

NOVUM

Glückauf Möhlau im Losglück

Das gab esin der Wittenberger Fußballgeschichte noch nie: Es gibt erstmals ein Relegationsspiel zur Teilnahme am Fußball-Landespokal. Das bestätigt der Wittenberger Fußballpräsident Achim Golly auf MZ-Anfrage. Kreispokalsieger Annaburg hat sich für die Teilnahme am Wettbewerb bereits durch Klassenerhalt in der Landesliga qualifiziert. Der Finalist, die Piesteritzer Reserve, ist im Landespokal nicht startberechtigt. So werden jetzt die Verlierer der Halbfinals den Wittenberger Teilnehmer noch ausspielen. Dabei trifft Glückauf Möhlau aus der Kreisoberliga auf Rot-Weiß Kemberg aus der Landesklasse. Die mit Spannung erwartete Begegnung wird am 20. Juni ausgetragen. Strittig war, wer in dieser wichtigen Partie das Heimrecht erhält. "Es wurde gelost", so Golly. Dabei haben die Möhlauer Glück. Sie sind der Gastgeber. Bereits qualifiziert für den Landespokal sind der Verbandsligist FC Grün-Weiß Piesteritz und der Landesligist Eintracht Elster.

 

Stimmungsvolle Premiere

Den ersten Cup für Reservisten gewinnt Gräfenhainichen. Kemberg verliert 1:3.

PIESTERITZ/MZ- Brain Kuschert vom VfB ist der Held des Tages beim ersten Kreispokalendspiel für Reserveteams am Sonnabend im Piesteritzer Volkspark. Der Gräfenhainichener steuert zwei Tore beim 3:1-Sieg über Kemberg bei. "Es ist ein schönes Gefühl", sagt der 19-Jährige. Der neue Wettbewerb sei "ein großer Anreiz" für die zweiten Vertretungen, die sonst nie so ein Finale erleben könnten.

So etwas hört Wittenbergs Fußballpräsident Achim Golly sehr gern. Für den Chef hat sich die neue Pokalstruktur nach nur einem Jahr "schon bewährt". Nach seiner Auffassung halten auch diese "Kicker Woche für Woche ihre Knochen hin" und werden jetzt eben mal mit einem Auftritt vor großem Publikum belohnt. Golly verweist auf die gute Stimmung auf den Rängen. 181 Zuschauer - mehr als das Dreifache gegenüber dem Punktspiel der Piesteritzer - in der Vorwoche in der Verbandsliga - verfolgen die Begegnung. Die meistern lautstarken Anhänger stellen dabei die Gräfenhainichener. Unter den Zuschauern - in voller Fankleidung - befindet sich VfB-Präsidentin Cornelia Kuhnert. Die Expertin betont, dass die Zweite trotz prominenter Namen nicht verstärkt worden sei. "Jens Stockmann und Nico Hiller spielen auch sonst in der Kreisliga. Und auf den Einsatz unseres Torjäger aus der ersten Mannschaft, Daniel Richter, haben wir bewusst verzichtet", so die Vereinspräsidentin.

Aber bekannte Namen gibt es auch auf der Gegenseite. Henry Reiss hat zwar etwas an früherer Grundschnelligkeit verloren, ist aber immer noch sehr schwer vom Ball zu trennen. Der 44-Jährige hat auch seinen berühmten Torriecher nicht verloren. Er markiert das 1:0 für Kemberg (18. Minute). "Ein Ex-Gräfenhainichener", ärgert sich die VfB-Präsidentin. Und der trifft ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Teamkameraden Henry Rühlich. Der Torwart ist inzwischen auch schon 39 Jahre alt, er wirkt aber immer noch fit und konzentriert. Seine Elf rennt dem Rückstand hinterher.

Die Begegnung kippt aber erst nach der Auswechslung von Reiß. Der Fußball-Oldie wird auch von seinem alten Verein Gräfenhainichen mit Beifall verabschiedet. Es gibt Umarmungen mit den Verantwortlichen der VfB-Bank. Gräfenhainichen ist jetzt das stärkere Team. Yacoubou Mande und Oumeini Yacoubou prüfen innerhalb von 60 Sekunden Kembergs Torwart René Leutnitz (56., 57.). Für den verdienten Ausgleich sorgt schließlich Manuel Hanke (65.). Die Entscheidung ist aber der Doppelpack von Kuschert (74., 90.). Das 3:1 fällt in der Nachspielzeit. Zuvor versuchte es der VfB noch mit einer taktischen Auswechslung, um den Vorsprung über die Zeit zu retten. Yakoubou, der sich stark präsentiert, verlässt das Feld. Der Afrikaner setzt zum Entsetzen der Übungsleiter zum Sprint an. Wilde Gesten von der Bank und ein Landsmann unter den Zuschauern weisen den 21-Jährigen auf ein Missverständnis hin. Und so legt der Kicker wenigstens noch die letzten Meter zur Auswechslung im Spaziergang zurück.

Gräfenhainichen II: Rühlich, Yakoubou (86.), Giese, Hofmann, Hiller, Christoph, Otto (40. Hasani), Kuschert, Stockmann, Mande, Hanke

Kemberg II: Leutnitz, Schulz, Ruprecht, Beyer, Hampel, Reiss (49. Philipp Disselhoff), Girke, Hilelbrand, Carius, Jonte Disselhoff, Bischoff (Petermann)

 

 


Quelle:MZ