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SSC Weißenfels will in die 5. Liga: Vor welchen Herausforderungen der Club dabei

Presse Team, 24.06.2022

SSC Weißenfels will in die 5. Liga: Vor welchen Herausforderungen der Club dabei

SSC Weißenfels will in die 5. Liga: Vor welchen Herausforderungen der Club dabei steht

Welche Tipps Sachsen-Anhalts Fußball-Chef Holger Stahlknecht dem Verein gibt.

Von Tobias Schlegel 23.06.2022, 16:58

SSC-Trainer Maik Zimmermann in der Umkleidekabine im Uhrenhaus des Weißenfelser Stadtstadions Foto: Tobias Schlegel

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Weissenfels/MZ - Maik Zimmermann bringt es auf den Punkt: „Wir sind als Verein in den vergangenen Jahren sehr gewachsen, doch es müssen auch die Rahmenbedingungen mitwachsen“, sagt der Trainer der ersten Fußball-Mannschaft des SSC Weißenfels.

Die ist gerade Vizemeister der Verbandsliga - der höchsten Spielklasse Sachsen Anhalts - geworden, nur knapp wurde der Aufstieg in die Oberliga verpasst. In die fünfthöchste Spielklasse Deutschlands will der ehemalige 1. FC Weißenfels aber hin. Die sportliche Entwicklung der vergangenen Jahre soll weitergehen: Kickte man zwischenzeitlich in der achtklassigen Landesklasse, ging es danach stetig bergauf.

Uhrenhaus am Weißenfelser Stadion ist zu klein

Doch dafür braucht es bessere Rahmenbedingungen, daraus haben die SSC-Verantwortlichen bei einem Besuch von Sachsen-Anhalts Fußballverbandsboss Holger Stahlknecht in der vergangenen Woche keinen Hehl gemacht. Vor allem das heimische Stadtstadion ist für die Oberliga untauglich - es fehlt etwa ein separater Gästebereich.

Das dazugehörige Uhrenhaus verfügt zudem nur über eine in die Jahre gekommene Umkleidekabine. Schiedsrichter und Gästespieler ziehen sich in der benachbarten Stadthalle um. Doch dort kommt es immer wieder mal zu Überschneidungen bei der Kabinenbelegung - bei Veranstaltungen oder Spielen der Bundesliga-Basketballer vom MBC. Professionelle Bedingungen für die Oberliga sehen anders aus. Eine Lösung wäre, das Uhrenhaus auszubauen.

Dem SSC Weißenfels fehlt eine weitere Spielstätte

Dieses ist aber nur eines von mehreren Dingen, die aus Sicht des SSC angegangen werden müssen. So benötigt der Verein eine weitere Spielstätte. Offiziell trainiert wird auf dem Nebenplatz im Stadion, zudem wird noch der Sportplatz in Uichteritz genutzt. Letzterer ist aus Sicht des SSC in keinem guten Zustand, es wurde deshalb auch schon nach Burgwerben ausgewichen. Doch reiche das nicht aus, um den vier Herren- und rund zehn Nachwuchsteams, die unter dem Namen Jugendförderverein (JFV) Weißenfels agieren, optimale Trainings- und Spielmöglichkeiten zu geben.

Und genau das ist aber der Anspruch des SSC. Wie Vorstandsmitglied Christian Baust sagt, wolle man zwar auch Breitensport anbieten, die Ausrichtung ist aber bei den Herren und beim Nachwuchs auch leistungsorientiert. Man wolle Talente entwickeln, die zur Spitze des Fußballs in Sachsen-Anhalt zählen sollen. Und dies ist bisher gut gelungen: Das Nachwuchsprogramm des JFV gehört zu den besten im Land, alle Altersklassen sind mit Teams besetzt, auf dem Großfeld kicken die JFV-Teams alle in den höchsten Spielklassen des Landes.

Ein Kunstrasenplatz würde vieles vereinfachen beim SSC Weißenfels

Vieles vereinfachen würde aus Sicht des SSC aber ein Kunstrasenplatz, den sich die Weißenfelser schon sehr lange wünschen - auch um unabhängig von der Witterungslage kicken zu können. Gerade im Winter ist es schon oft vorgekommen, dass die Stadt Weißenfels Plätze gesperrt hat - Maik Zimmermann und seinen Mannen blieb dann nichts anderes übrig, als auf dem Ascheplatz zu trainieren. „Da ist die Motivation der Spieler nicht so hoch, wie wir sie brauchen“, so der Trainer.

Doch wie realistisch ist solch ein Kunstrasenplatz neben dem Stadtstadion? Ob dieser gebaut wird, entscheidet die Stadt - die ihn letztlich auch bezahlen muss. Auch Weißenfels’ scheidender Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) hat dem Treffen mit Holger Stahlknecht beigewohnt. „Wir haben Eigenmittel, aber auch noch andere Baustellen in der Stadt“, so Risch und verweist etwa auf eine neue Sporthalle, die in der Neustadt entstehen soll. Dazu kommt, dass auf dem Gelände von Lokalrivale Rot-Weiß Weißenfels schon ein Kunstrasenplatz steht, der stark abgenutzt und zeitnah saniert werde müsste.

FSA-Chef Holger Stahlknecht (r.) im Gespräch mit Oberbürgermeister Robby Risch und der Landtagsabgeordneten Elke Simon-Kuch.

Foto: Tobias Schlegel

Kategorisch ausschließen will Risch einen eigenen Kunstrasenplatz für den SSC aber nicht, jedoch werde der Verein wohl auch selbst Geld auftreiben müssen - etwa über Sponsoren oder Spendenprojekten. Holger Stahlknecht hat dem SSC derweil vorgerechnet, mit welchen Kosten zu rechnen ist: 700.000 Euro, „Es gibt aber eine Reihe an Förderprogrammen beim Land“, sagt der frühere Landesinnenminister. Bis zu 50 Prozent der Kosten könnten dabei gefördert werden, was den Eigenmittelanteil der Stadt drastisch senken würde.

Bezüglich eines Anbaus des Uhrenhauses gibt sich Risch bedeckt: Der städtische Sport- und Freizeitbetrieb erarbeite gerade ein Konzept, um einen Überblick zu bekommen, was an den Sportstätten in Weißenfels gemacht werden muss. Dort wird wohl auch das Uhrenhaus auftauchen. Welche Priorität es hat, ist noch unklar.

Dennoch geht der SSC mit einem guten Gefühl aus dem Treffen mit Risch und Stahlknecht. Der Verein will eine Arbeitsgruppe bilden und gemeinsam mit Verwaltung, Lokalpolitikern wie der Landtagsabgeordneten Elke Simon-Kuch (CDU) und regionalen Sportverbänden nach Möglichkeiten schauen, wie man das Thema Kunstrasenplatz und dessen Förderung angehen kann.


Quelle:MZ