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"Audienz" beim Remis-König

News Team, 04.12.2015

"Audienz" beim Remis-König

FUSSBALL Verbandsligist FC Grün-Weiß Piesteritz fährt zum Haldensleber SC.

VON THOMAS TOMINSKI

WITTENBERG/MZ - Im Spätherbst seines Fußballerlebens gibt Jan Lindemann noch einmal richtig Vollgas. Notgedrungen zwar, doch mit der Klasse früherer Tage. "Gelernt ist gelernt", wehrt der 37-Jährige alle Glückwünsche ab und betont, dass er seinen Verein nicht im Stich lassen kann. "Eigentlich", sagt Lindemann, "wollte ich kürzertreten." Nach dem freiwilligen Abschied aus der Oberliga-Mannschaft hat sich der Keeper in der Landesklassen-Elf fit gehalten und vor der Saison zusammen mit Heiko Wiesegart das Verbandsliga-Team übernommen. Als Co-Trainer! "Jan war in der ersten Halbzeit gegen Oschersleben der beste Piesteritzer auf dem Platz", so Wiesegart anerkennend, der seinem Compagnon die Note eins gibt. "Er hat uns im Spiel gehalten", meint der Chefcoach des FC Grün-Weiß, der sicher ist, dass Lindemann mit den Grundstein zum späteren 3:1-Erfolg gelegt hat. Als zweiten Grund gibt er seine Pausenansprache an. "Die war kurz und intensiv. Ich habe ordentlich an den richtigen Stellschrauben gedreht", meint der 38-jährige Coach scherzhaft, der in seinem Berufsleben Autos wieder auf Vordermann bringt.

Trainer stellt Forderung

Am Sonntag um 13 Uhr stehen die Piesteritzer Verbandsliga-Kicker im Waldstadion an der Lüneburger Heerstraße dem Haldensleber SC gegenüber. "Meine Jungs müssen kämpfen, kratzen, beißen wie gegen Oschersleben in der zweiten Halbzeit", meint der FC-Trainer, der aus Haldensleben "mindestens einen Punkt" mitbringen will. Die Mannschaft habe genügend Dampf für 90 Minuten, um dem Gegner ein Bein zu stellen. Da Stammkeeper Marvin Kleinschmidt aufgrund einer Handverletzung wahrscheinlich nicht zur Verfügung steht, muss Lindemann erneut das Trikot überstreifen. Flügelflitzer Kevin Redlich (dicker Knöchel) fällt weiter aus. "Der Rest ist fit", sagt Wiesegart, der weiter an der Vorgabe, bis Weihnachten 20 Punkte (derzeit 18) auf dem Konto zu haben, festhält. "Ich werde meinen Jungs keine Flausen in den Kopf setzen. Wer gierig ist, verliert den Bezug zur Realität", sagt er und fügt an, dass Piesteritz nach dem Match in Haldensleben am 12. Dezember in Sangerhausen noch eine Chance hat, das Ziel zu erreichen. Gastgeber Haldensleben ist für Wiesegart zwar nicht der große Unbekannte, doch insgesamt hatte der 38-Jährige schon ein wenig Mühe, sich ein Gesamtbild vom Tabellensiebten zu machen. Einen Namen kennt im Volkspark jeder: Kevin Schlitte. Der 34-jährige Verteidiger hat bereits für den SC Freiburg, Hansa Rostock oder den FC Erzgebirge gespielt und hält den "Laden" beim HSC zusammen. "Das ist schon ein Hochkaräter", meint Wiesegart.

"Leitwolf" ist Kevin Schlitte

Trainerkollege Thomas Schulze, der in der Verbandsliga auch schon den 1. FC Lok Stendal betreut hat, nennt Schlitte seinen "Leitwolf". Neben dem Anwehrchef geben noch Carsten und Christian Madaus auf dem Platz den Ton an. "Ich kann das Wort Unentschieden nicht mehr hören. Wir haben ein Heimspiel und müssen Piesteritz schlagen", sagt der Coach, denn seine Elf ist der Remis-König (7) der Liga. "In diesen Partien haben wir viele Punkte verschenkt", schiebt er nach und erzählt, dass die Trumpfkarte des HSC Verteidigung heißt. Elf Gegentore in 14 Partien sind aus seiner Sicht ein guter Wert. "Andererseits haben wir nur 18 Treffer erzielt", weist er dezent auf den Schwachpunkt hin. Der Trainer hat Piesteritz in Stendal und Burg persönlich beobachtet. "Beim 1:9 in Stendal waren die Grün-Weißen nicht auf dem Platz, gegen Burg haben sie eine super erste Halbzeit gespielt. Wer fünf Saisonsiege auf dem Konto hat, ist ein starker Gegner." Thomas Gießmann sitzt eine Rotsperre ab.

LIGA-INFOS

Siebenter Platz in Fairnesswertung

Dennis Marschlich vom FC Grün-Weiß Piesteritz ist mit seinen zwei Treffern gegen Oschersleben auf Platz drei der Torjägerwertung vorgerückt (8). Auf Rang 31 folgen seine Teamkollegen Florian Freihube und Brian-Lucas Körnicke (jeweils 4). Zusammen die Nummer eins sind Philipp Glage (Burger BC) sowie Alexander Gründler (1. FC Romonta Amsdorf), die bisher je zehnmal getroffen haben. Askania Bernburg II führt die Fairnesswertung (15/1/0) an. Das Team von Cheftrainer Heiko Wiesegart (31/1/0) ist auf Rang sieben zu finden, Sonntagsgegner Haldensleben (43/1/2) folgt auf dem elften Rang. TT

"Ich kann das Wort Unentschieden nicht mehr hören."

Thomas Schulze

Trainer Haldensleben


Quelle:MZ