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Favorit mit ruhmlosem Erfolg

Presse Team, 19.11.2024

Favorit mit ruhmlosem Erfolg

Favorit mit ruhmlosem Erfolg

Außenseiter Trebitz hält die Pokalpartie 90 Minuten offen. Jessen zieht mit einem 1:0 ins Halbfinale ein und will ins Endspiel. Torwart Marcus Langer pariert einen Handstrafstoß.

Von Michael Hübner

Trebitz/MZ. Jessens Trainer Julius Sahr wird sofort nach dem Abpfiff deutlich: „Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert.“ Aber das Positive sei: „Wir sind eine Runde weiter.“ Das Team aus der Landesklasse gewinnt beim Kreisoberligisten in Trebitz vor 53 Zuschauern 1:0 und zieht in das Pokal-Halbfinale ein. „Der nächste Kontrahent ist uns egal. Wir wollen ins Endspiel“, sagt der Übungsleiter.

Machtwechsel erkennbar

Auf den Weg dorthin ist jetzt Trebitz aus dem Weg geräumt worden. In früheren Spielen hat Trebitz die Favoritenrolle und wird dieser auch gerecht. Inzwischen spricht vieles für die ambitionierten Gäste. Und schon in der Anfangsphase wird dieser Machtwechsel der alten Rivalen deutlich. Jessen dominiert klar und spielt ein starkes Pressing. Die Gastgeber, die es mit einem ordentlichen Spielaufbau probieren, kommen kaum aus der eigenen Hälfte. Jannik-Noah Winter sorgt mit einem fulminanten Distanzschuss für einen ersten Höhepunkt. Der Trebitzer Torwart Marcus Langer kann den Schuss mit einer Glanzparade noch an die Latte lenken. Den Nachschuss setzt Daniel Michalke an den Pfosten (4. Minute). Der nächste sehenswerte Angriff bringt bereits die Führung. Shabir Taheri schlägt einen langen Ball auf Jannis Wilhelms, der Winter anspielt. Der 20-jährige legt den Ball quer auf Erik Thomas Heinrich. Der ebenfalls 20-Jährige muss das Leder nur noch einschieben. So schön diese Angriffskombination auch ist, die Trebitzer haben in dieser Szene kaum Widerstand geleistet (8.). Die Führung des Favoriten ist schon jetzt hoch verdient. Die Gäste bleiben spielbestimmend. Philip Olexy scheitert an Keeper Langer (37.). Die Gastgeber haben kaum zwingende Aktionen.

Nach dem Wechsel wird der Außenseiter einen Tick offensiver, ohne sich eine zwingende Torchance zu erarbeiten. Und Jessen erhält plötzlich die Chance auf die Entscheidung. Einem Trebitzer Verteidiger springt der Ball vom eigenen Fuß an die Hand. Schiedsrichter Jens Becker zögert keine Sekunde und zeigt auf den Punkt. Es gibt kaum Proteste. „Die Hand war schon ziemlich weit oben“, zeigt Langer Verständnis für die Entscheidung. Wenige Augenblicke später scheitert Winter am Torwart (57.). „Der Elfmeter war aber auch nicht stark geschossen“, sagt Langer, der in dieser Saison vom Punkt noch nicht bezwungen ist. „Aber der Nachschuss zuletzt in Rackith war drin“, erzählt der 28-Jährige.

Die Trebitzer bemühen sich, offensive Akzente zu setzen. Doch die Jessener Abwehr lässt nichts zu. Kevin Ziebell ist ein mitspielender Keeper mit starkem Stellungsspiel. So erstickt der 33-Jährige brenzlige Situationen schon im Keim. Der Keeper muss in der gesamten Spielzeit nicht eine Parade zeigen. Und trotzdem gibt es die eine heikle Situation. Alexander Grobmann, der immer wieder kleine Nadelstiche setzt, stürmt in den Strafraum. Doch Ziebell ist wieder als Erster am Ball und nimmt das Leder sicher auf.

Der Fall im Strafraum

Und dann passiert es: Grobmann kommt zu Fall (66.). „Ich wurde vom Verteidiger getroffen, eher Elfmeter“, sagt der 21-Jährige. „Das habe ich von hinten genauso gesehen“, so Langer. Klar, Grobmann hat keine Chance mehr an den Ball zu kommen. Doch das ist nicht der Punkt. Die Frage ist, liegt ein Foul vor oder nicht. Schiedsrichter Becker, der in zwei kniffligen Situationen für Jessen entscheidet, hat nichts Regelwidriges gesehen. Der Referee hat eine starke und auch kommunikative Leistung abgeliefert. Vielleicht halten sich die Trebitzer Proteste auch deshalb im überschaubaren Rahmen. Die Gastgeber riskieren in den letzten Minuten alles. Jessen versteht es, die freien Räume zu nutzen. Winter spielt Keeper Langer aus, scheitert aber am letzten Verteidiger (77.). Nach einem sehenswerten Konter schießt der eingewechselte Andre Reiche am praktisch leeren Tor vorbei (86.). Jessen zieht verdient in das Halbfinale ein, hat aber Schwächen in der Chancenverwertung gezeigt.

 

Kreisligist hält lange die Null

Bad Schmiedeberg hat sich tapfer gewehrt. Gräfenhainichen gewinnt nur 2:0.

Wittenberg/MZ. Im Viertelfinale des Fußball-Kreispokals sind die großen Überraschungen ausgeblieben. Allerdings hat Kreisligist Bad Schmiedeberg eine starke Vorstellung abgeliefert. Zur Halbzeit steht es gegen den Topfavoriten aus Gräfenhainichen vor 58 Zuschauern sensationell 0:0. Torjäger Marvin Römling bringt die Gäste schließlich per Kopf in Führung (51.). Mamadou Sow sorgt für den 2:0-Sieg (72.). Der Bad Schmiedeberger Torwart Daniel Gehrt pariert einen Elfmeter von Malte Wiechmann (76.). Allerdings wird der Strafstoß wiederholt, weil sich der Torwart zu früh bewegt haben soll. Wiechmann jagt das Leder beim zweiten Versuch über die Latte. „Der Gegner hat es gut gemacht. Wir freuen uns, im Halbfinale zu stehen. Alles andere ist zweitrangig“, erklärt der Gräfenhainichener Trainer Richard Selka.

Im Duell zwischen den Landesliga-Reserven von Piesteritz und Elster gewinnen die Gastgeber im Volkspark 2:0. Es treffen vor 42 Zuschauern Alexander Wirth (7.) und Yannick Becker (56.).

Turbulent geht es in Pratau zu. Im Duell zweier Teams aus der Landesklasse führen die Gastgeber bereits 3:0 gegen Victoria Wittenberg durch die Tore von Maik Göhlert (11., 43.) und Maximilian Preuß (35). Damit scheint die Partie zur Halbzeit vor 51 Zuschauern entschieden. Doch die Gäste sorgen durch die Treffer von Kevin Klanert (69.) und Frank Lehmann (76.) noch einmal für Pokalspannung.

Die Auslosung für das Halbfinale erfolgt laut Spielausschusschef Andre Göricke am 9. Dezember ab 18 Uhr im Piesteritzer Volkspark während einer Vorstandssitzung des Wittenberger Kreisfachverbands Fußball und wird live bei Facebook übertragen. Die Endspielteilnehmer werden dann im März ermittelt.


Quelle:MZ