Ein Traumfinale ist nun perfekt
Presse Team, 25.03.2025

Ein Traumfinale ist nun perfekt
Der VfB Gräfenhainichen und Jessen bestreiten das Endspiel um den Kreispokal. Im Piesteritzer Volkspark ist die Landesliga-Reserve gegen den haushohen Favoriten ohne Chance.
Von Michael Hübner
Piesteritz/MZ. Mit dem VfB Gräfenhainichen und Jessen bestreiten die beiden besten Mannschaften im Fußball-Kreispokal auch das Endspiel. Laut Spielausschusschef Andre Göricke ist das Event am 28. Mai ab 18.30 Uhr auf dem Wittenberger Platz der Jugend geplant.
Gäste geben sofort Vollgas
Im Piesteritzer Volkspark dominiert im Halbfinale der VfB Gräfenhainichen als Spitzenreiter der Landesklasse bei der Landesliga-Reserve deutlich. Die Zweite des Gastgebers hat sich trotz der klaren Rollenverteilung viel vorgenommen. „Kein Meter ist zu viel“, so der Trainer Dirk Aderhold in seiner leidenschaftlichen Ansprache vor seinem Team kurz vor dem Anpfiff. „Das Halbfinale ist für die junge Mannschaft eine gute Sache. Hier spielen bis auf zwei Ausnahmen nur 18- und 19-Jährige“, sagt FC-Vizepräsident Christoph Springer. Den einen oder anderen Namen sollte man sich merken, stimmt Gräfenhainichens Coach Richard Selka in das Lob ein. „Die Mannschaft hat eine gute Qualität. Natürlich haben wir eine höhere Qualität und sind eingespielter.“
Sein Team übernimmt sofort das Kommando, gibt Vollgas und strebt eine frühe Entscheidung an. „Genau das war unsere Taktik“, so der Trainer. Die Gastgeber suchen gegen die Übermacht nach spielerischen Lösungen. Für die Alternative mit langen Bällen zu operieren, fehlen die Anspielpunkte. Und so können in der Anfangsphase kaum offensive Nadelstiche gesetzt werden. Die Abwehr ist von der ersten Minute an viel beschäftigt und hat auch Glück. Malte Wiechmann, einst bei Lok Leipzig aktiv, trifft aus Nahdistanz nur die Latte (3. Minute). Der Druck wird immer größer. Schließlich erzielt Nils Schlobach das frühe und schon verdiente 1:0 (7. Minute). Der VfB bleibt am Drücker. Der Ex-Trebitzer Norman Henschel jagt das Leder aus Nahdistanz über das Gehäuse (11.). Mit einem sehenswerten Distanzschuss von Johan Michalczyk zum 2:0 sind die Fronten schnell geklärt (24.). Jetzt gibt es erste zaghafte Angriffsversuche der Gastgeber. Alexander Wirth schlägt einen Freistoß stark in den Strafraum, findet aber keinen Abnehmer. Da sind die Gäste bei den Standards deutlich gefährlicher. Marvin Römling leistet mit einem Freistoß die Vorarbeit für Friedrich Fromm, der ebenfalls sehenswert das 3:0 erzielt (38.). Damit ist die Partie schon vor der Pause entschieden.
Nach dem Wechsel ändert sich das Bild nicht wesentlich. Die Grün-Weißen können zwar mehr Akzente setzen, aber der VfB bleibt am Drücker. Allerdings zeigt der FC-Keeper Jannek Raue einige Glanzparaden und hält so das Ergebnis in noch überschaubaren Grenzen. Malte Wiechmann erhöht auf 4:0 (51.). Till Stockmann erzielt das 5:0 (66.) und den Schlusspunkt setzt erneut Wiechmann (88.) zum 6:0.
Derbystimmung wie in früheren Jahren kommt in der Begegnung in keiner Phase auf. Allerdings gibt es dann doch noch ein bisschen Zoff – hinter den Kulissen. Es geht um den Spieltermin zur Mittagsstunde. Das Halbfinale sehen offiziell nur 25 Zuschauer. Der FC Grün-Weiß hat dies wohl befürchtet und wollte das Spiel auf Freitagabend oder Sonntagnachmittag verlegen. Gräfenhainichen hat abgelehnt. „Wir wollten gegen die zweite Mannschaft spielen“, sagt Selka. Der VfB überlässt auf dem Weg zum Double offensichtlich nichts dem Zufall.
Auch in Jessen gewinnt der Favorit und Gastgeber mit 6:0 gegen Pratau. Es treffen vor 75 Zuschauern Philip Olexy (13.), Miguel Askar (41., 59.), Konrad Schramm (63., 75.) und Jannik-Noah Winter (86.).
SG Jeber mit Cup-Sensation
Und dann gibt es ja doch noch die große Pokalsensation aus dem Landkreis Wittenberg zu vermelden. Der Kreisoberligist SG Jeber-Bergfrieden/Serno bezwingt im Halbfinale des Anhalt-Pokals vor 65 Zuschauern mit der Verbandsliga-Reserve von Dessau 05 den Topfavoriten auf den Cupgewinn mit 6:5 nach Elfmeterschießen. Die regulären Tore erzielen Jan Wegener für die SG (9.) und Julian Bittner (11.). Im Endspiel am 1. Mai – der Spielort ist noch offen – geht es im Kampf um die Trophäe gegen Lok Dessau. SG-Cheftrainer Florian Gaul erwartet ein ausgeglichenes und spannendes Spiel. „Ich freue mich darauf“, sagt er am Sonntag im MZ-Gespräch.
Quelle:MZ