Irrer Thriller vom Punkt

News Team, 30.12.2015

Klieken wiederholt beim eigenen Turnier den Vorjahreserfolg.

KLIEKEN. 

Die 250 Zuschauer erleben in der bis zum letzten Platz gefüllten Coswiger Sporthalle ein denkwürdiges Finale mit einem völlig irren Neunmeterschießen. Zum Schluss weiß fast niemand mehr, wie der Thriller vom Punkt eigentlich ausgegangen ist. Im Internet lautet das Endspielresultat zwischen Blau-Weiß Klieken und dem SC Vorfläming Nedlitz 3:2 n.  E. „Das ist falsch“, sagt Eduard Hahn. Der Nedlitzer Angreifer gehört zu den drei Schützen seines Teams, die sich quasi ein denkwürdiges Marathonduell liefern. Es steht nach den ersten drei Versuchen Remis. Das Psychoduell geht in die Verlängerung - bis zum neunten Durchgang. „Maik Famwach hat einmal und ich habe zweimal getroffen“, so der Stürmer.

Eigentor sorgt fürs i-Tüpfelchen

Nervenstark ist bei Klieken vor allem Marco Tille, der bei allen drei Versuchen erfolgreich ist. Karsten Niesar steuert nach Angaben von Uwe Mahlo vom Trainerstab von Blau-Weiß seinen Treffer zum 4:3-Neunmeter-Ergebnis bei. Schon während des Endspiels hatte Niesar seine Farben in Front gebracht, aber ein Eigentor sorgte für das i-Tüpfelchen beim Budenzauber.

Mit dem 5:4 nach Neunmeterschießen behält Klieken beim eigenen Weihnachtsturnier den im Vorjahr errungen Siegerpokal. Damals wurde Piesteritz II ganz normal vom Punkt mit 2:1 bezwungen. Der Vorjahresfinalist mit Verbandsligaspielern wie Michael Müller und Brian-Lucas Körnicke verliert diesmal das kleine Finale gegen Abtsdorf mit 2:3. „Wir sind sehr, sehr zufrieden“, kommentiert das der Abtsdorfer Trainer Olaf Aßmann.

Die Kliekener Blau-Weißen holten sich nicht nur den Sieg über Nedlitz, sondern auch den Turnier-Gesamtsieg vor begeisterten Fans.

(BILD: THOMAS KLITZSCH)

Einheit fehlt ein einziger Treffer

Platz fünf geht an Wörlitz nach einem 4:3 vom Punkt gegen Einheit Wittenberg. Einheit hat den Sprung ins Halbfinale - punktgleich mit Piesteritz II und Abtsdorf - um ein Törchen verpasst. „Das war bitter“, kommentiert Einheit-Abteilungsleiter Thomas Witter. Trotzdem sei dies für den eigenen Cup am 6. Januar ab 10 Uhr in der Stadthalle eine gute Generalprobe gewesen. Und natürlich hat das Team am Sonntag einen Ortsrivalen hinter sich gelassen. Die hoch gehandelte Victoria aus Wittenberg bleibt in der Vorrunde ohne einen Punktgewinn und ist damit für viele die Turnierenttäuschung. Die Lutherstädter siegen aber im Neunmeterschießen um Rang sieben mit 2:1 gegen Coswig.

Als bester Torschütze wird Marcel Kilz (Nedlitz) mit zehn Treffern geehrt. Das ist ein kleiner Trost für die Fehlschüsse beim Neunmeterschießen im Finale. „Das Niveau war sehr hoch, es gab sehr anspruchsvolle Partien“, fasst Mahlo zusammen. Für den Organisator war die „Wundertüte“ Piesteritz wider Erwarten stark, und natürlich habe auch Klieken - Vorgabe war das Halbfinale - die Hoffnungen der Fans übertroffen.

An der neunten Auflage des Weihnachtsturniers haben erstmals neun Mannschaften teilgenommen. „Wir waren völlig überrascht, dass wir in einer Fünfergruppe antreten mussten, und dann verlieren wir gleich noch das erste Vorrundenspiel gegen Klieken“, so Hahn. Danach folgte aber ein Siegeszug bis ins Finale. „Unter den Umständen sind wir mit dem zweiten Platz ganz zufrieden“, sagt der Nedlitzer, der dem Veranstalter größten Respekt zollt. Auch die 2015er Auflage habe wieder ein beachtliches Level gehabt. Die Nedlitzer schaffen seit Jahren den Sprung ins Halbfinale, der große Wurf ist bisher nicht gelungen. Dieses Mal fehlte nur ein Quäntchen Glück. Doch das ist den Kickern am Sonntagabend ziemlich egal. „Wir haben uns von unserer Prämie gleich ein paar Bierchen gegönnt, der Rest des Geldes fließt in die Mannschaftskasse“, so Hahn. (mz)

Quelle:MZ